Es weihnachtet sehr in der Werbewelt

Eintrag von Hatice am 3 December 2014 | 0 Kommentare

Es weihnachtet sehr in der Werbewelt

Weihnachten steht vor der Tür und spätestens im Dezember dürfte dies dem größten Muffel klar sein. Denn die Weihnachts-Werbemaschinerie läuft auf Hochtouren. 

Dabei ist ein Trend besonders auffällig: Werbung durch virtuelle Adventskalender. 

Immer mehr Online-Shops und Zeitschriften setzen darauf, so die Bekanntheit von neuen Marken, neuen It-Pieces oder ähnlichem zu steigern. Das ist auch eine schöne Sache und es ist durchaus zu begrüßen, wenn so junge Marken einen neuen Kundenstamm gewinnen können. Aber dennoch kommt bei mir jedes Jahr die Frage auf, ob der Gewinn des Preises denn überhaupt möglich ist? 

Mein skurriler Selbstversuch

Im letzten Jahr habe ich es auf die Spitze getrieben und einen Selbstversuch gestartet. Wie der morgendliche Kaffee gehörte das Öffnen der Adventskalender zum meinem täglichen Ritual. Es handelte sich um ca. 8 Adventskalender, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Von der Modezeitschrift zum Fußballverein, vom Blog bis hin zur Lokalzeitung. Meine Auswahl war sehr vielfältig, mit einer teils geringen und teils sehr hohen Reichweite. Mein Arbeitsaufwand betrug 3 Stunden. Insgesamt habe ich 0 Preise gewonnen. Dieses Jahr mache ich definitiv einen großen Bogen um diese Werbeaktionen und feiere umso mehr die aktuellen Werbekampagnen zu Weihnachten. Denn diese sind in diesem Jahr vielfältiger und gelungener als jemals zuvor. 

Schauen  wir uns zunächst mal an, was sich die Kollegen aus Deutschland dieses Jahr zu Weihnachten überlegt haben: 

Da wäre zum Einen natürlich die Trilogie, aus dem Hause DOJO für Geschenkidee.de, die den Sockenschenkern gewidmet ist. Schon mit ihrer Kampagne für Deezer haben diese viel Zeitgeist bewiesen und setzen zu Weihnachten noch einen drauf. „Niemand mag Socken zu Weihnachten“ lautet die Headline, in der eine Grumpy-Sock mit der Stimme von ALF verdeutlicht, wie uncool und geistlos Socken als Geschenk zu Weihnachten sind und bringt dieses verbal zum Ausdruck. 

(Sockenschenker unterscheiden sich auch nicht sonderlich von Gutscheinschenkern zu Weihnachten. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.)

 

 

Die Sprüche sind genau so schmeichelhaft wie Jan Böhmermanns Sprüche zu Saarbrücken.

 

 

Als nächstes wäre da der neueste Clou von Jung von Matt für Edeka. Schon mit ihrer #Supergeil-Kampagne konnten diese einen echten viralen Hit landen und haben es doch tatsächlich geschafft, sich selbst zu überbieten. Wer stand denn nicht schon in einem Supermarkt und dachte, dass daraus ein guter Track zusammen gestellt werden könnte? Die Kollegen von Jung von Matt dachten sich wohl selbes und zeigen, wie schön Weihnachtseinkäufe doch sein können. 

 

 

Ganz andere Töne werden bei der britischen Supermarktkette Sainsbury aufgeschlagen. Im Szenario eines Schlachtfeldes im ersten Weltkrieges, wird an das wohl wichtigste zur Weihnachtszeit erinnert: Für einen Augenblick wird all der Zorn und Hass um einen herum vergessen und alle spielen gemeinsam Fußball und streuen Liebe. Als Geschenk gibt es keine großen, teuren Gegenstände. Eine Scheibe Knäckebrot und Schokolade repräsentieren, dass der Wert eines Geschenkes nicht abhängig vom Preis ist und es eben die kleinen Dinge sind, die vom Herzen kommen, die die Augen unseres Gegenüber zum leuchten bringen. Wirklich ganz großes Kino mit historischem Wert. Denn in der Kampagne werden die dokumentierten Ereignisse von vor 100 Jahren wiedergegeben. 

 

 

Zwar in einem anderen Kontext, aber mit der Huldigung an die kleinen Dinge im Leben die Freude bereiten, funktioniert die neueste Kampagne von John Lewis. Ein kleiner Junge erfüllt den Traum seines besten Freundes und schenkt seinem Pinguin-Kuscheltier eine Frau. Besonders schön ist hierbei zu sehen, welche schönen, lustigen Augenblicke der kleine Junge mit dem Pinguin erlebt. Da wünscht sich jeder einen echten Pinguin als Haustier. 

 

 

Auf die Kraft von süßen Tieren setzt auch dieses Jahr das Schmuckhaus Cartier. Zugegeben, wohl kaum ein Film aus dem Hause Cartier wird an den viralen Hit L'Odysée de Cartier ran kommen. 

 

 

Aber den putzigen Leopardenjungen beim Spielen zuzuschauen weckt doch eine Menge Freude in jedem. 

 

 

Das ist das aktuelle 1x1 der Weihnachtskampagnen, die meines Erachtens erwähnenswert sind. Kennt ihr mehr, habt ihr Anregungen oder etwas zu kritisieren? 
Dann freue ich mich auf reges Feedback. 

Eure Hatice 

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